Bayerische Telemedizinprojekte – Therapie – AAL 2.0

 Hintergrund
Bereits seit 2005 verwendet die Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd die EvoCare-TeleTherapie zur Versorgung von Patienten im eigenen Zuhause. Das EvoCare TeleReha-Zentrum behandelt dabei die Patienten der Deutschen Rentenversicherung nach der stationären Reha zu Hause weiter und führt die Patienten in den ambulanten Versorgungsapparat. Patienten, die diese Versorgungsform in Anspruch nehmen, sind überwiegend Ältere, aber auch berufstätige Menschen. Die Erfahrungen aus der EvoCare-TeleTherapie wurden in das Versorgungsmodell „Gesund & sicher zu Hause“, das als AAL-Projekt in der Stadt Bozen durchgeführt wurde, eingebracht.

AAL-Projekt „Gesund & sicher zu hause“:
Abitare Sicuri – sicheres Wohnen (Bozen)
• Federführung im Präventionstraining und Betreuung via TeleTherapie durch die EvoCare GmbH
• Kooperation mit dem Betrieb für Sozialdienste Bozen und dem Sanitätsbetrieb Südtirol
• Dauer 12 Monate
• Teilnehmer im Alter zwischen 66 und 80 Jahren

Die Konzeption „Gesund & Sicher zu Hause“ beinhaltete Gesundheitsleistungen zur Präpflege-Therapie, Betreuung der Teilnehmer und soziale Events. Das Projekt deckte darüber hinaus den technischen Bereich mit moderner Sensorik ab. Hierdurch wurden die Aspekte Technik, soziale Integration und Förderung der kognitiven und motorischen Fähigkeiten vereint.
Die Wohnungen wurden mit Sensoren (CO2, Wasser, Ortung,…) ausgestattet. An regelmäßigen Gruppenabenden konnten die Teilnehmer Wissenswertes zu verschiedenen Themen wie Sport und Bewegung im Alter, Bluthochdruck,… erfahren und sich untereinander austauschen. Die kognitiven und motorischen Fähigkeiten wurden durch tägliche Übungen via TeleTherapie trainiert und gefördert. Die projektbegleitende Studie in Form einer prä-post-Befragung der Teilnehmer mittels Subtests aus: SKT, SF-12 und Nürnberger Selbsteinschätzungsliste hat überraschende Ergebnisse geliefert:

Kognitive Fähigkeiten: Verbesserung bei 80% der Teilnehmer
Motorische Fähigkeiten: Verbesserung bei 83% der Teilnehmer
Selbsteinschätzung: 62,5% gaben eine subjektive Zustandsverbesserung an

Das Ergebnis zeigt, dass sich der Gesundheitszustand der Senioren signifikant verbessert hat, wie auch deren Zufriedenheit. Zudem waren die Teilnehmer stolz auf ihre Leistungen, was zu einer Steigerung des Selbstwertgefühls führte. Medikamenteneinnahme und Arztbesuche können so reduziert werden, dies kommt auch dem Gemeinwohl zu Gute.

• EvoCare GmbH, Nürnberg
• Deutsches Telemedizin Zentrum e.V., Nürnberg
• Fachklinik, Herzogenaurach 

Diese Ergebnisse sind in dieser Form einmalig und zeigen auf, dass AAL mehr sein muss, als lediglich Sensoren und Überwachung. Technik allein macht die Omi nicht glücklich und nicht gesünder!

Implementierung ins deutsche Sozialsystem – EvoCare „Gesund & sicher zu Hause“: In Bayern werden die Erfahrungen als Dr.Hein-Modell der Sozialfondsgenossenschaft in den Kommunen, beispielsweise im Landkreis Wunsiedel, eingesetzt. Diese arbeitet als kommunale Organisation, entlastet das Sozialsystem, bringt den Älteren dringend benötigte Leistungen und schafft regional neue Arbeitgeber, auch in strukturschwachen Regionen.

Projektleiter: Dr. Achim Hein