Bayerische Telemedizinprojekte – Diagnostik – Telemedizin im Rahmen der augenärztlichen Untersuchung frühgeb. Kinder

Hintergrund:
Die Frühgeborenennetzhauterkrankung zählt zu den häufigsten Erblindungsursachen im Kindesalter. Eine rechtzeitige Diagnosestellung und Therapie sind eine wichtige Voraussetzung, um den Verlauf günstig beeinflussen zu können. Auf augenärztlicher Seite stellt die Versorgung Frühgeborener ein Spezialgebiet dar.

Methode:
Es besteht daher seit 2001 eine telemedizinische Kooperation zwischen der Augenklinik des Klinikums der Universität Regensburg und umliegenden Kinderkliniken mit neonatologischen Einheiten. Die Untersuchung der Frühgeborenen wird in den jeweiligen Kinderkliniken durch ortsansässige Augenärzte durchgeführt. Die Aufnahmen der Untersuchung werden anschließend an das Universitätsklinikum Regensburg telemedizinisch übertragen.
Hier erfolgt in der Augenklinik die Mitbeurteilung der Untersuchungsbefunde, die Empfehlung zu weiteren Kontrolluntersuchungen oder ggf. die Indikationsstellung zu einer Therapie.

Ergebnisse und Schlussfolgerung:
Durch die direkte Mitbeurteilung der ophthalmologischen Frühgeborenen- Befunde durch diejenigen Augenärzte, die ggf. die Behandlung der Kinder durchführen werden, kann eine Indikationsstellung zur Therapie signifikant früher erfolgen. Da das optimale Zeitfenster für eine Therapie je nach Befund nur ein bis drei Tage beträgt, können die Erfolgsaussichten der Therapie damit signifikant verbessert werden. Unnötige, risikobehaftete Verlegungen zu rein diagnostischen Zwecken werden für diese kleinen Patienten vermieden.

Projektleiter: Isabel Oberacher-Velten
Karsten Hufendiek
Herbert Jägle
Klaus Wörle
Horst Helbig